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Foodpairing: Die Kunst der perfekten Geschmackskombinationen

Die Kunst der perfekten Geschmackskombinationen, bekannt als Foodpairing, revolutioniert die Gastronomie und das kulinarische Erleben weltweit. Durch das gezielte Kombinieren von Zutaten, die harmonische Aromaprofile teilen, entstehen außergewöhnliche Geschmackserlebnisse, die sowohl Profiköche als auch Hobbygourmets faszinieren. Die Wissenschaft hinter Foodpairing erschließt ein Universum an Kulinarik, das über traditionelle Rezepte hinausgeht und neue Dimensionen des Genusses erforscht. Die Relevanz einer durchdachten Food Pairing Tabelle kann in diesem Kontext nicht unterschätzt werden, da sie als Leitfaden dient, um die Komplexität der Geschmacksnoten verständlich zu machen.

In diesem Artikel werden die Grundlagen des Geschmacks, von süß über salzig bis umami, beleuchtet und wie diese durch Foodpairing in einzigartiger Weise kombiniert werden können. Weiterhin wird auf die Rolle von Aromen im Foodpairing eingegangen und wissenschaftliche Ansätze werden vorgestellt, die zeigen, wie diese das Verständnis von Geschmackskombinationen vertiefen. Von klassischen Foodpairing-Kombinationen bis hin zu modernen Trends und innovativen Kombinationen gibt dieser Artikel einen umfassenden Überblick. Außerdem werden praktische Beispiele und Rezepte diskutiert, die Obst, Gewürze und Kräuter mit einbeziehen. Abschließend werden hilfreiche Tipps und Tricks angeboten, um eigene Foodpairing-Experimente zu wagen und das Wissen um diese faszinierende Wissenschaft zu erweitern.

Die Grundlagen des Geschmacks: Süß, sauer, salzig, bitter, umami

Die menschliche Geschmackswahrnehmung basiert auf fünf Grundgeschmäcken: süß, sauer, salzig, bitter und umami. Diese Geschmacksrichtungen spielen eine entscheidende Rolle im Foodpairing, da sie die Basis für die Harmonie und das Gleichgewicht in kulinarischen Kreationen bilden.

Süß

Süße Geschmäcke werden in der Regel durch Zucker oder andere Kohlenhydrate vermittelt. Sie sind oft in Früchten, einigen Gemüsesorten und natürlich in Süßigkeiten zu finden. Im Foodpairing wird die Süße genutzt, um die Schärfe von Gewürzen zu mildern oder um den inhärenten Geschmack anderer Zutaten hervorzuheben.

Sauer

Säure wird meist durch Zitrusfrüchte wie Zitronen, Limetten oder durch fermentierte Produkte wie Essig eingebracht. Sie kann dazu beitragen, schwere oder fettige Geschmäcke auszugleichen, indem sie eine frische und belebende Note hinzufügt.

Salzig

Salz ist ein grundlegender Geschmacksverstärker, der in nahezu jeder Küche der Welt verwendet wird. Es hebt nicht nur den eigenen Geschmack der Lebensmittel hervor, sondern kann auch die Bitterkeit reduzieren und die Süße intensivieren.

Bitter

Bitterkeit findet man oft in dunklem Schokolade, einigen Arten von Blattgemüse und in Kaffee. Obwohl Bitterkeit oft als unangenehm empfunden wird, kann sie in Kombination mit den richtigen Komponenten eine interessante Tiefe in Gerichten schaffen.

Umami

Umami, oft beschrieben als herzhafter oder fleischiger Geschmack, ist in Lebensmitteln wie gereiftem Käse, Tomaten, Sojasauce und Fleisch zu finden. Dieser Geschmack verstärkt die gesamte Geschmackswahrnehmung und wird oft genutzt, um den Charakter eines Gerichts zu vertiefen.

Das Verständnis dieser fünf Grundgeschmäcke und ihre geschickte Kombination kann zu außergewöhnlichen und harmonischen Geschmackserlebnissen führen. Im Kontext des Foodpairings ist es entscheidend, die Wechselwirkungen zwischen diesen Geschmäcken zu verstehen und zu nutzen, um kulinarische Meisterwerke zu kreieren.

Die Rolle von Aromen im Foodpairing

Aromen spielen eine entscheidende Rolle im Foodpairing, da sie maßgeblich beeinflussen, wie Lebensmittel miteinander harmonieren. Die Komplexität und Vielfalt der Aromen, die in Lebensmitteln vorhanden sind, können Geschmackskombinationen entweder verstärken oder abschwächen. Prof. Thomas Vilgis betont, dass es über 10.000 Einzelaromen gibt, aber nur etwa 230 davon sind Schlüsselaromen, die das Aromen-Profil einer Zutat bestimmen. Diese fundamentale Erkenntnis hilft Köchen, unerwartete, aber harmonische Kombinationen zu schaffen.

Ist das Aroma natürlich?

Die Frage, ob ein Aroma natürlich ist, spielt eine wichtige Rolle im Foodpairing. Natürliche Aromen stammen direkt aus den Zutaten und werden durch Reifungsprozesse, wie bei Früchten oder Fermentationsprozesse, wie bei Käse, intensiviert. Diese natürlichen Aromen tragen eine „Aroma-DNA“, die sich aus Grundbausteinen wie Wasser, Kohlenhydraten, Fetten und Proteinen zusammensetzt. Diese Bausteine verändern sich je nach Umweltbedingungen und Behandlung der Lebensmittel, was wiederum das Aroma beeinflusst. Ein Beispiel hierfür ist die Gurke, die je nach Reifegrad unterschiedliche Aromakomponenten aufweist, die mit anderen Lebensmitteln wie Wassermelone oder Borretsch harmonieren kann.

Der Einfluss der Zubereitung auf den Geschmack

Die Art der Zubereitung hat einen erheblichen Einfluss auf das Aroma und damit auf das Foodpairing. Verschiedene Kochmethoden wie Räuchern, Braten oder Grillen können die Aromen in Lebensmitteln verändern und neue Geschmacksdimensionen eröffnen. Thomas Vilgis erklärt, dass Aromen in fettreichen Speisen stärker gebunden werden und sich daher intensiver entfalten. Auch die Textur beeinflusst das Geschmackserlebnis; eine knusprige Kruste kann beispielsweise ein ganz anderes Aroma freisetzen als ihr weiches Gegenstück. Durch das Verständnis dieser Zusammenhänge können Köche gezielt Aromen manipulieren, um gewünschte Geschmackserlebnisse zu erzeugen.

Durch die geschickte Nutzung von natürlich vorkommenden Aromen und der bewussten Auswahl der Zubereitungsmethoden können im Foodpairing einzigartige und überraschende Geschmackskombinationen entstehen, die sowohl köstlich als auch innovativ sind.

Wissenschaftliche Ansätze des Foodpairings

Die wissenschaftlichen Ansätze des Foodpairings nutzen innovative Techniken und Methoden, um die harmonische Kombination von Lebensmitteln zu erforschen und zu erklären. Diese Ansätze eröffnen neue Perspektiven auf die Art und Weise, wie wir Geschmack und Aromen verstehen.

Food Pairing Trees

Food Pairing Trees sind visuelle Darstellungen, die ähnlich einer Mindmap aufgebaut sind. Sie zeigen, welche Lebensmittel gut miteinander harmonieren. Diese Bäume sind jedoch nie vollständig abgeschlossen, da die kulinarische Vielfalt zu groß ist, um alle möglichen Kombinationen abzudecken. Die Bäume dienen als Inspirationsquelle und helfen Köchen, neue und kreative Gerichte zu entwickeln. Beispielsweise werden klassische Kombinationen wie Lachs und Spinat neben ungewöhnlicheren Paarungen wie Erdbeere und grüner Pfeffer dargestellt.

Beispiele für ungewöhnliche Kombinationsmöglichkeiten

Die wissenschaftlichen Ansätze des Foodpairings ermöglichen es, ungewöhnliche und oft überraschende Kombinationen zu entdecken. Einige Beispiele hierfür sind die Kombination von Blumenkohl und weißer Schokolade oder Nutella auf Hähnchen. Diese Kombinationen mögen zunächst befremdlich klingen, doch die Wissenschaft erklärt, warum sie geschmacklich funktionieren. Durch das Verständnis der chemischen und physikalischen Eigenschaften der Zutaten können Köche Gerichte kreieren, die neue Geschmackserlebnisse bieten.

Ein weiteres Beispiel ist die Verwendung von Kaffee als Marinade für rotes Fleisch, was nicht nur für eine zarte Textur sorgt, sondern auch einzigartige Geschmacksnuancen hinzufügt. Ähnlich verhält es sich mit der Kombination von Schokolade und Essig, die zusammen ein süß-säuerliches Aroma erzeugen, das die Geschmackstiefe erhöht.

Diese wissenschaftlichen Ansätze nutzen nicht nur die Aromen und Geschmäcker selbst, sondern auch die Art der Zubereitung und die Wechselwirkungen auf molekularer Ebene, um zu erklären, wie und warum bestimmte Lebensmittel gut zusammenpassen. Dies eröffnet eine Welt voller kreativer Möglichkeiten für die kulinarische Innovation.

Klassische Foodpairing-Kombinationen

Die Kunst des Foodpairings beruht oft auf traditionellen Kombinationen, die sich über Jahrhunderte bewährt haben. Diese klassischen Paarungen bieten nicht nur geschmackliche Harmonie, sondern auch Einblicke in die kulturelle und geografische Essgeschichte verschiedener Regionen.

Basilikum und Tomaten

Ein herausragendes Beispiel für eine klassische Kombination ist Basilikum mit Tomaten. Diese beiden Zutaten teilen eine aromatische Verbindung namens Hexenal, was zu ihrer natürlichen Harmonie beiträgt. Diese Kombination ist ein Grundpfeiler der italienischen Küche und bildet die Basis für zahlreiche Gerichte, von einfachen Salaten bis hin zu komplexen Saucen.

Indische Gewürzkombinationen

In der indischen Küche ist die Verwendung von Gewürzen wie Kreuzkümmel, Koriander, Ingwer und Knoblauch weit verbreitet. Diese Gewürze harmonieren nicht nur geschmacklich ausgezeichnet miteinander, sondern verstärken auch ihre jeweiligen medizinischen Eigenschaften. Diese Kombinationen sind das Ergebnis jahrhundertelanger kulinarischer Verfeinerung und bieten eine reiche Palette an Geschmackserlebnissen.

Regionale und saisonale Kombinationen

Die Kombination von saisonalem Obst und Gemüse, die zur gleichen Zeit reifen, führt oft zu besonders schmackhaften Paarungen. Ein klassisches Beispiel hierfür ist die Kombination aus reifen Sommererdbeeren und frischer Minze. Diese Kombination nutzt die natürliche Süße und Frische der Zutaten und schafft ein belebendes Geschmackserlebnis.

Bouquet garni

In der französischen Küche ist das Bouquet garni, bestehend aus Petersilie, Thymian und Lorbeerblättern, eine fundamentale Zutatenkombination. Es bildet das geschmackliche Rückgrat unzähliger Suppen und Eintöpfe und demonstriert, wie Kräuter zusammenwirken können, um tiefgreifende Aromen zu entwickeln.

Umami-reiche japanische Kombinationen

Die japanische Küche nutzt die Kombination aus Sojasauce, Mirin und Dashi, um umami-reiche Geschmacksprofile zu erzeugen. Diese Grundzutaten sind entscheidend für die Vielfalt der japanischen Gerichte und illustrieren die Kunst, mit wenigen Zutaten maximale Geschmackstiefe zu erreichen.

Diese klassischen Kombinationen dienen nicht nur als Beweis für die zeitlose Natur des Foodpairings, sondern auch als Inspiration für moderne kulinarische Experimente. Sie zeigen, wie tiefgreifend die Beziehungen zwischen verschiedenen Aromen sein können und wie diese genutzt werden können, um außergewöhnliche kulinarische Erlebnisse zu schaffen.

Moderne Trends und innovative Kombinationen

In der Welt des Food Pairings entwickeln sich kontinuierlich neue Trends, die traditionelle Geschmacksgrenzen überschreiten und innovative Kombinationsmöglichkeiten bieten. Diese modernen Ansätze ermöglichen es, außergewöhnliche und überraschende Geschmackserlebnisse zu schaffen, die sowohl in der heimischen als auch in der professionellen Gastronomie Anklang finden.

Ein bemerkenswerter Trend ist die Verwendung unkonventioneller Paarungen, die durch wissenschaftliche Forschung unterstützt werden. Beispielsweise hat die molekulare Küche, die oft als Tischerlebnis dient, dazu geführt, dass Kombinationen wie weiße Schokolade und Kaviar oder Ananas und Blauschimmelkäse nicht nur denkbar, sondern auch kulinarisch wertvoll sind. Diese Kombinationen, die einst als gewagt galten, werden durch das Verständnis der Schlüsselaromen und ihrer chemischen Verbindungen möglich.

Ein weiteres Beispiel für moderne Kombinationen ist die Paarung von Erdbeere und Basilikum, die auf den ersten Blick einfach erscheint, jedoch eine komplexe Harmonie aufweist, die durch die gemeinsamen aromatischen Verbindungen verstärkt wird. Ebenso überraschend ist die Kombination aus Melone und Feta, die durch ihre kontrastreichen Geschmacksprofile – süß und salzig – eine perfekte Balance findet.

Die moderne Gastronomie nutzt auch das Konzept von „All in one bite“, bei dem jeder Bissen so zusammengestellt wird, dass er ein vollständiges Geschmackserlebnis bietet. Dieser Ansatz erfordert ein tiefes Verständnis der Zutaten und ihrer Wechselwirkungen, um sicherzustellen, dass jeder Bissen harmonisch und ausgewogen ist.

Zusätzlich zu diesen kreativen Paarungen wird in der modernen Küche auch Wert auf das Gesamterlebnis gelegt. Die Präsentation der Speisen, die oft als Kunstform betrachtet wird, spielt eine entscheidende Rolle dabei, wie die Kombinationen wahrgenommen werden. Das richtige Ambiente und eine ansprechende Anrichtung können das Geschmackserlebnis noch weiter intensivieren.

Diese modernen Trends und innovativen Kombinationen zeigen, wie weit die Grenzen des traditionellen Food Pairings erweitert werden können. Sie bieten eine Plattform für kulinarische Experimente und eröffnen neue Möglichkeiten für kreative Köche, die bestrebt sind, die Gastronomie ständig weiterzuentwickeln und zu bereichern.

Obst und Foodpairing: Beispiele und Rezepte

Food-Pairing-Rezepte mit Apfel

Äpfel bieten eine Vielzahl von Geschmacksprofilen, von saftig und säuerlich bis süß. Ihre Vielseitigkeit macht sie zu einem idealen Kandidaten für Foodpairing. Ein klassisches Beispiel ist der Granny Smith Apfel, dessen knackige Säure ihn perfekt für frische Sorbets oder Smoothies macht. Diese können mit Zutaten wie Gurke, Spinat oder Limettensaft kombiniert werden, um ein erfrischendes Geschmackserlebnis zu schaffen. Für eine herzhafte Note empfiehlt sich eine schnelle Vinaigrette mit gewürfeltem Apfel, die zu rustikalen oder asiatischen Gerichten passt.

Food-Pairing-Rezepte mit Birne

Birnen zeichnen sich durch ihre süße und manchmal muskatartige Note aus. Sie sind besonders geeignet für Kombinationen mit kräftigen Geschmäcken wie Blauschimmelkäse. Eine exquisite Wahl ist eine Blumenkohl-Birnen-Suppe mit Gorgonzola und Walnüssen, die die süße der Birne mit der Würze des Käses harmoniert. Für Desserts bietet sich ein Birnen-Vanille-Schokoladenkuchen an, der die süßen und milden Noten der Birne mit reichhaltiger Schokolade kombiniert. Getrocknete Birnen sind ebenfalls eine hervorragende Zutat, da das Trocknen die Aromen intensiviert und eine leichte Säure hinzufügt.

Food-Pairing-Rezepte mit Blutorange

Blutorangen mit ihren süßlich-säuerlichen und beerigen Noten bieten spannende Kombinationsmöglichkeiten. Sie harmonieren besonders gut mit Fenchel oder Rote Beete, wobei ihre Frische die Erdigkeit dieser Gemüse ausgleicht. In der süßen Küche lassen sich Blutorangen ausgezeichnet mit dunkler Schokolade oder als Bestandteil eines Sorbets verwenden, um deren komplexe Aromen hervorzuheben. Ein innovatives Rezept könnte ein Blutorangen-Sorbet mit einem Hauch von Rosmarin sein, das eine aromatische Tiefe mitbringt und gleichzeitig die natürliche Süße der Orange betont.

Durch die geschickte Kombination dieser Obstsorten mit anderen Lebensmitteln lassen sich sowohl klassische als auch innovative Gerichte kreieren, die die Palette der Geschmackserlebnisse erweitern.

Gewürze und Kräuter im Foodpairing

Gewürze und Kräuter spielen eine unverzichtbare Rolle im Foodpairing, indem sie die Aromen von Gerichten auf eine Weise ergänzen und verstärken, die oft tief in kulturellen Traditionen verwurzelt ist. Sie bieten nicht nur geschmackliche Vorteile, sondern auch eine Verbindung zu anderen Kulturen, ohne dass man seine Küche verlassen muss. Durch die Verwendung von Gewürzen und speziellen Gewürzmischungen können Aromen aus der ganzen Welt in die heimische Küche gebracht werden.

Vorteile eigener Gewürzmischungen

Das Selbermachen von Gewürzmischungen bietet zahlreiche Vorteile. Es erlaubt einem, die Gewürze intensiv kennenzulernen und ein Gefühl für die Aromen der jeweiligen Küche zu entwickeln. Man kann experimentieren und genau bestimmen, wie viel von jedem Gewürz verwendet werden soll, was zu einer persönlichen Note in jedem Gericht führt. Zudem sind selbstgemachte Mischungen frei von unerwünschten Zusatzstoffen, und ganze Gewürze, die länger gelagert werden können als gemahlene, sparen auch Geld.

Food-Pairing und Food-Completing

Food-Pairing und Food-Completing sind zwei Konzepte, die zeigen, wie Gewürze und Kräuter verwendet werden können, um Gerichte zu verfeinern. Beim Food-Pairing werden Zutaten mit ähnlichen Aromaprofilen kombiniert, wie Tomate und Mozzarella, die ihre Schlüsselaromen teilen. Food-Completing hingegen nutzt Gewürze, um fehlende Aromen zu ergänzen, wie beispielsweise Kartoffeln mit Rosmarin, die zusammen ein volleres Geschmacksprofil ergeben.

Kulturelle und historische Bedeutung

Gewürze und Kräuter sind nicht nur geschmacklich wichtig, sondern hatten auch historisch große Bedeutung. Ganze Königreiche und Handelsrouten streckten sich nach diesen kostbaren Ressourcen, was ihre zentrale Rolle in der menschlichen Kultur unterstreicht. Heute nutzen Food-Wissenschaftler dieses alte Wissen, um im Molekülbereich kulinarisches Neuland zu entdecken und zu verstehen, wie verschiedene Aromen interagieren.

Die geschickte Anwendung von Gewürzen und Kräutern im Foodpairing öffnet Türen zu neuen kulinarischen Abenteuern und ermöglicht es, traditionelle sowie innovative Geschmackskombinationen zu erforschen. Durch das Verständnis und die Anwendung dieser Prinzipien können sowohl Hobbyköche als auch Profis ihre Gerichte auf ein neues Level heben.

Tipps und Tricks für eigene Foodpairing-Experimente

Für Enthusiasten, die ihre eigenen Foodpairing-Experimente zu Hause durchführen möchten, gibt es einige grundlegende Tipps und Tricks, die den Prozess erleichtern und die Erfolgschancen erhöhen können. Hier sind einige Schritte, die man befolgen sollte, um eigene Geschmackskombinationen zu entdecken und zu perfektionieren:

  1. Beginnen Sie mit bekannten Kombinationen: Es ist hilfreich, mit Lebensmitteln zu starten, die bekanntermaßen gut zusammenpassen. Dies bietet eine solide Grundlage, auf der man aufbauen und experimentieren kann.
  2. Verwenden Sie eine Food Pairing Tabelle: Eine gut recherchierte Food Pairing Tabelle kann als Leitfaden dienen, um zu verstehen, welche Lebensmittel potenziell gut zusammenpassen. Diese Tabellen basieren oft auf wissenschaftlichen Analysen der Aromaprofile von Lebensmitteln.
  3. Experimentieren Sie mit Kontrasten: Kontrastierende Geschmäcke wie süß und salzig oder sauer und bitter können überraschend gut zusammenpassen. Experimentieren Sie mit diesen Gegensätzen, um spannende neue Kombinationen zu entdecken.
  4. Achten Sie auf die Aromenbalance: Die Balance der Aromen ist entscheidend. Überwältigen Sie nicht ein Aroma mit einem anderen; stattdessen suchen Sie nach einer harmonischen Balance, die das Beste aus beiden Zutaten hervorhebt.
  5. Protokollieren Sie Ihre Experimente: Halten Sie detaillierte Notizen über Ihre Experimente fest, einschließlich der verwendeten Zutaten, Mengen und der erzielten Ergebnisse. Dies kann Ihnen helfen, Muster zu erkennen und Ihre Techniken im Laufe der Zeit zu verfeinern.
  6. Seien Sie offen für unerwartete Entdeckungen: Manchmal können die ungewöhnlichsten Kombinationen überraschend angenehm sein. Seien Sie offen für das Experimentieren mit unkonventionellen Paarungen.
  7. Verwenden Sie hochwertige Zutaten: Die Qualität der Zutaten kann einen großen Unterschied machen. Hochwertige, frische Zutaten neigen dazu, intensivere und sauberere Aromen zu haben, die zu besseren Endresultaten führen.
  8. Verfeinern Sie Ihre Sinne: Schärfen Sie Ihre Geschmacks- und Geruchssinne durch regelmäßiges Üben. Versuchen Sie, Aromen in den Lebensmitteln, die Sie täglich essen, bewusst wahrzunehmen und zu beschreiben.

Durch das Befolgen dieser Tipps können Hobbyköche und Gastronomie-Enthusiasten ihre Fähigkeiten im Foodpairing erweitern und ihre kulinarischen Erlebnisse bereichern. Das Experimentieren mit verschiedenen Lebensmitteln und Aromen kann nicht nur Spaß machen, sondern auch zu spannenden neuen Gerichten und Geschmackserlebnissen führen.

Schlussfolgerung

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Foodpairing eine faszinierende Methode ist, die es ermöglicht, Grenzen der kulinarischen Kreativität zu überschreiten, indem Zutaten auf Grundlage ihrer Aromenprofile kombiniert werden. Die Erforschung der harmonischen Beziehungen zwischen verschiedenen Geschmäcken und Aromen öffnet unendliche Möglichkeiten für kulinarische Experimente und Innovationen. Durch das Verständnis der Grundlagen des Geschmacks und der Rolle von Aromen, unterstützt durch wissenschaftliche Ansätze und inspiriert von traditionellen sowie modernen Kombinationen, können sowohl Küchenprofis als auch Hobbyköche außergewöhnliche Geschmackserlebnisse schaffen.

Abschließend sollten wir die Bedeutung von Neugier und Experimentierfreudigkeit im Foodpairing-Prozess nicht unterschätzen. Die Aufforderung, eigene Experimente zu wagen und persönliche Kombinationen zu entdecken, bleibt ein zentraler Aspekt dieser kunstvollen Wissenschaft. Durch das Akzeptieren dieser Herausforderung und das kontinuierliche Erweitern unseres kulinarischen Horizonts können wir nicht nur unseren eigenen Geschmackssinn schärfen, sondern auch unseren Beitrag zur stetigen Evolution der Gastronomie leisten.

FAQs

Was bedeutet Foodpairing?
Foodpairing bezieht sich auf die Praxis, zwei unterschiedliche Zutaten zu kombinieren, die chemisch gesehen besonders harmonieren. Dieses Konzept wurde 1992 von dem britischen Sternekoch Heston Blumenthal eingeführt.

Welche Lebensmittelkombinationen harmonieren gut?
Einige interessante Kombinationen sind Apfel mit Sellerie, die eine spannende und neue Geschmackserfahrung bietet. Ebenso ergänzen sich geröstete Haselnüsse und Chilis hervorragend und eignen sich als Würze für Ziegenkäse, Fisch und helle Gemüsegerichte.

Welche Aromen passen gut zu Zitrone?
Zitrone harmoniert ausgezeichnet mit Limette, Käsekuchen, verschiedenen Backwaren, Gurke, Wodka, Gin, sowie mit Kräutern wie Thymian und Basilikum. Andere passende Kombinationen umfassen Pistazie, Chili, Orange, Apfel, Baiser, Honig, Kiwi, Scampi, Huhn, Fisch, Koriander, Himbeere und weiße Schokolade.

Was sind Beispiele für aromatische Geschmacksnoten?
Aromatisch sind insbesondere Zutaten wie Schalen von Zitrusfrüchten, getrocknetes Gemüse oder eingelegte Komponenten. Aromatische Öle, wie Zitronen- oder Kräuteröle, sowie Knoblauch, Balsamico-Essig, Honig, getrocknete Tomaten oder Pilze, verleihen Speisen intensive und ansprechende Aromen.

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